Der Verein queerNB e. V. ruft unter dem Motto „Neubrandenburg für queere Sichtbarkeit“ zu einer Demonstration auf. Die Veranstaltung soll Donnerstag, den 17. Oktober um 17:30 Uhr vor dem Rathaus beginnen. Von dort aus soll sich der Demonstrationszug durch das Katharinenviertel über den Marktplatz bis hin zum Bahnhof bewegen. Unterwegs sind mehrere Zwischenkundgebungen mit Redebeiträgen geplant.
Zudem ruft der Verein mit der Aktion „Neubrandenburg, Regenbogen steht dir!“ dazu auf, Regenbogenflaggen an privaten Fenstern, Balkonen und Flaggenmasten aufzuhängen. „Wir wollen damit ein Stadtbild schaffen, dass für Vielfalt und Akzeptanz steht“, erklärt Nils Berghof, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, die Idee hinter der Aktion.
Den jüngsten Beschluss der Stadtvertretung zur Regenbogenflagge am Bahnhof kommentiert Berghof: „Sie versuchen, uns die Symbole zu nehmen, unter denen wir uns versammeln. Sie versuchen uns zurück in dunkle Kammern an den Rand der Gesellschaft zu sperren. So war es schon einmal.“
Vorstandsvorsitzender Marcel Spittel ergänzt: „Die rechtsextremen Demos gegen CSDs und Anschläge auf unser Queeres Zentrum zeigen, dass die Rechte queerer Menschen in Gefahr sind. Wir brauchen in dieser Situation die Solidarität der breiten Gesellschaft. Was wir nicht brauchen, sind demokratische gefassten Beschlüsse, durch die die Sichtbarkeit queeren Lebens weiter eingeschränkt wird. Neubrandenburg ist bunt und vielfältig. Das haben heute hunderte Menschen vor dem Neubrandenburger Bahnhof gezeigt und das wollen wir auch auf unserer Demo zum Ausdruck bringen.“
Hintergrund: In ihrer Sitzung am 9. Oktober hat die Neubrandenburger Stadtvertretung beschlossen, dass an drei Fahnenmasten am Bahnhof keine Regenbogenflagge mehr gehisst werden darf. Einen entsprechenden Antrag brachte Tim Großmüller von der Wählergemeinschaft „Stabile Bürger Neubrandenburg“ in die Stadtvertretung ein. Der Antrag erhielt 15 Ja- und 11 Gegenstimmen. Acht Mitglieder der Stadtvertretung hatten sich enthalten. Neben Großmüller stimmten die Fraktionen AfD und Projekt NB sowie einzelne Mitglieder der Fraktion BSW/BfN für den Antrag. SPD, GRÜNE, LINKE und einzelne Mitglieder der Fraktion CDUplus stimmten gegen den Antrag.