„Wir werden wieder ermordet“ – Queerfeindlicher Anschlag auf Bar in Bratislava
LSVD: Unsere Gedanken sind bei der Verwundeten und den Angehörigen der Toten
Berlin. 13. Oktober 2022. In der slowakischen Hauptstadt Bratislava ist es am Mittwochabend zu einem Angriff vor einer queeren Bar gekommen. Nach Angaben der Polizei wurden zwei junge Besucher der Bar Tepláren erschossen, eine Angestellte wurde verletzt. Der mutmaßliche Täter soll tot sein. Dazu erklärt Alfonso Pantisano aus dem Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Unsere Community ist erneut Ziel eines grausamen Terroranschlags geworden. Wir sind entsetzt und erschüttert. Unsere Gedanken sind bei den Opfern, der Verwundeten und allen Angehörigen und Freund*innen.
Die Tat ereignete sich an einem Ort, an dem sich Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans* und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI) besonders sicher fühlen sollten. Die Bar Tepláren ist ein beliebter Treffpunkt der queeren Community in Bratislava. In solchen Situationen sagen wir immer wieder: Dieser Anschlag galt uns allen. Und das stimmt auch.
Orlando, Dresden, Oslo und jetzt Bratislava: Wir werden wieder ermordet – und das mitten in Europa. Medienberichten zufolge wurde kurz vor der Tat in dem Profil des Täters ein rechtsextremes Manifest mit antisemitischen und LSBTI-feindlichen Inhalten gepostet. Rechter Hass und menschenfeindliche Ideologien sind in Europa wieder im Aufwind.
Wir erwarten, dass sich jetzt Gewerkschaften, Unternehmen, Personen des öffentlichen Lebens und die gesamte Zivilgesellschaft zu Wort melden. Wir, die Community, brauchen jetzt diese Solidarität. Nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass LSBTI in Europa und auch in Deutschland sicher leben können.
Text: PM LSVD