CSDMeldung

Bundesweite CSD-Konferenz zu Gast in Rostock

Der Rostocker CSD Verein war am vergangenen Wochenende Gastgeber einer bundesweiten Konferenz von CSD-veranstaltenden Organisationen. Der bundesweite Dachverband CSD Deutschland e.V. tagte mit 26 anwesenden Mitgliedsvereinen sowie Vertretungen internationaler Bündnispartner im Bürgerschaftssaal der Hansestadt. Vom Allgäu bis nach Greifswald waren Vereine vertreten, so auch der Neubrandenburger Verein queerNB. Auf der Tagesordnung stand neben der Vernetzung auch die Diskussion um die gemeinsame strategische Aufstellung des Verbands in den nächsten Jahren.

Der Vorsitzende des CSD Rostock, Andy Szabó, betonte in seiner Empfangsrede die historische Chance, die sich zurzeit für die LGBT+ Community darstelle:

„Sowohl hier im Land MV als auch im Bund laufen gerade Koalitionsverhandlungen mit vielversprechenden Aussichten. Dass sich die deutschen Christopher Street Days gerade jetzt in Rostock treffen, ist deshalb auch ein deutliches Zeichen nach Schwerin. Wir setzen große Erwartungen in die potenzielle neue Landesregierung. Der Landesaktionsplan für sexuelle Vielfalt und Akzeptanz muss dringend mit den notwendigen Mitteln untersetzt werden. Im Bund sollte sich das Land MV außerdem für die Überarbeitung des Artikel 3 des Grundgesetzes einsetzen.“

Kai Bölle, Vorstandsmitglied des CSD Deutschland e.V., ergänzt:

„Tatsächlich ergeben sich durch die zu erwartende Ampelkoalition im Bund ganz neue Gestaltungsspielräume in der Gleichstellungspolitik. In vielen Bereichen hat die Große Koalition in den letzten Jahren wesentliche Fortschritte blockiert und Deutschland ist dadurch im europäischen Vergleich im unteren Mittelfeld der LGBT+ Freundlichkeit. Wenn sich die kommende Bundesregierung einen gesellschaftlichen Aufbruch auf die Fahnen schreibt, dann erwarten wir auch substanzielle Schritte für den queeren Teil der Gesellschaft. Dazu gehören definitiv Nachbesserungen beim Adoptionsrecht, die Aktualisierung von Art. 3 GG und ein Maßnahmenpaket für die Bekämpfung von Hasskriminalität. SPD, Grüne und FDP müssen jetzt liefern.“

Stellvertretend für den gesamten Verband dankt Bölle dem gastgebenden Verein aus Rostock: „Das Herbsttreffen in Rostock war ein ideeller Rahmen zur Vernetzung und für hochkonstruktive Gespräche. Vielen Dank auch der Stadtverwaltung und dem Oberbürgermeister Claus-Ruhe Madsen für die Gastfreundschaft.“ Madsen hielt zum Auftakt der Konferenz ein Grußwort im Foyer des mit Regenbogenscheinwerfern beleuchteten Rathaus.

Hintergrund:

Der CSD Deutschland e.V. ist der Dachverband der deutschen CSD-organisierenden Vereine, Initiativen und Projekte. Die Mitglieder des Vereins bilden ein deutschlandweites Netzwerk, in dem die Antidiskriminierungsarbeit für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter* und Queere (LSBTIQ*) an erster Stelle steht. Ziel des Dachverbands ist die bessere öffentliche Wahrnehmung der CSD’s als politische Demonstrationen und Kundgebungen in Gesellschaft, Presse, Wirtschaft und Politik. Dabei versteht er sich als Sprachrohr der politischen und gesellschaftlichen Forderungen der CSDs in Deutschland.

Mehr Informationen zum Verband unter: https://csd-deutschland.de/unser-leitbild/

Informationen zu offenen Forderungen unter: https://www.csd-nord.de/der-verein/gemeinsame-forderungen/

Text/Foto: CSD Rostock e. V.

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