Queere Aktivist*innen in Koszalin verlegen Protest ins Internet
In Koszalin sollte am kommenden Sonntag nach der Premiere im letzten Jahr zum zweiten Mal der „Marsz Równości“ stattfinden. Koszalin ist Neubrandenburgs Partnerstadt in Polen. Zum „Marsz Równości“ gehen, wie bei den Christopher-Street-Days in Deutschland, Menschen auf die Straße, um für die Gleichberechtigung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Intergeschlechtlichen (LSBT*I) zu demonstrieren. Doch auch in Polen sind infolge der Corona-Pandemie Grundrechte wie die Demonstrations- und Versammlungsfreiheit eingeschränkt.
Kurzfristig haben die polnischen Aktivist*innen nun die ursprünglich geplante Demonstration in einen Online-Demo auf Facebook und Instagram umgewidmet. Dazu wurden die politischen Forderungen zu markanten Slogans und auffälligen Bildern weiterentwickelt. Diese sogenannten Sharepics sollen über die sozialen Medien möglichst weit verbreitet werden, um somit auf die Forderungen aufmerksam zu machen. Außerdem wurden Designs für Profilbilder erstellt. Somit kann jede*r mit seinem Facebook-Profil ein Zeichen der Solidarität setzen.
Was jede*r von uns tun kann
- Informiert Euch regelmäßig über die Lage der LGBT*I-Communitys in Polen.
- Sprecht mit Feund*innen und Bekannten über die Lage in Polen.
- Zeigt Eure Solidarität, indem ihr z. B. in den sozialen Netzwerken Euer Profilbild ändert oder die Sharepics teilt. Die Vorlagen gibt es auf der Facebookseite der Aktivist*innen.
Hintergrund
Im Schatten der Corona-Pandemie verschärft sich die Situation für queere Menschen in Polen zunehmend. Schon über 80 Städte und Gemeinden, vor allem im Südosten des Landes, haben sich als sogenannte „LGBT-freie Zonen“ deklariert. Die dort lebenden queeren Menschen sehen sich zunehmender Diskriminierung und Stigmatisierung ausgesetzt. Die Stimmungsmache der Regierung wird durch homo- und transfeindliche Medien und die katholische Kirche vorangetrieben.
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