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Vielfalt vereint Wismar: Erster Christopher Street Day am 14. September

Der Christopher Street Day (CSD) ist eine jährliche Veranstaltung, die in vielen Städten weltweit stattfindet und dazu dient, die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und queeren (LGBTQ+) Menschen zu feiern und zu unterstützen.

Für den allerersten CSD in Wismar ist eine großzügige Demonstration durch die Wismarer Altstadt und anschließende Kundgebung auf dem Marktplatz geplant. Der Treffpunkt ist ebenfalls auf dem Marktplatz, am 14.09.2024 gegen 14:30 Uhr. Im Anschluss daran wird es einen „Queeren Kaffeeklatsch“ mit Kaffee, Kuchen und einer Diskussionsrunde von Ehrenamtler*innen und Aktivist*innen im Tikozigalpa geben.

„Wir sind überzeugt, dass es eine großartige Möglichkeit für Wismar ist, sich als bunte, tolerante Stadt zu präsentieren und vor allem den queeren Menschen vor Ort eine Anlaufstelle zu geben. Wir möchten, dass niemand für die Klamotten, die sie trägt oder für die Person, die sie liebt, angefeindet wird“, heißt es in einer Mitteilung der Organisator*innen.

Initiiert wird der allererste CSD vom Musiker Luis Dannewitz. Er wird nun insbesondere durch den LSVD, Sebastian Witt, Nils Berghof von queerNB und Olaf Wunderbar bei der Planung unterstützt.

„Unter dem Motto VIELFALT VEREINT WISMAR treten wir an, für Toleranz, Selbstbestimmung, Freiheit und Vielfalt zu werben. In Vielfalt liegt eine große, wertvolle Kraft für die Gesellschaft. Der CSD Wismar fordert Art. 3 Abs. 3 des Grundgesetztes zu ergänzen, in dem Sinne, dass auch Personen aufgrund ihrer sexuellen Identität vor Diskriminierung geschützt werden. Des Weiteren machen wir uns explizit für eine Queerbeauftrage Person in der Stadtverwaltung Wismar stark. Wir wünschen uns erheblich mehr queere Sichtbarkeit, ergo Anlaufstellen und Veranstaltungen im Wismarer Alltagsleben. Der CSD Wismar wünscht sich, dass alle demokratischen Parteien klare Positionen für LGBTQ+ Personen einnehmen und nicht den diffamierenden Erzählungen von rechtspopulistischen Kräfte nacheifern. Wir fordern eine konsequente und sichere Unterbringung für geflüchtete Personen, welche aufgrund ihrer queeren Identität in ihrem Heimatland politischer Verfolgung ausgesetzt wären und eine noch intensivere, einheitliche Verfolgung von Hasskriminalität, welche sich gegen die sexuelle Identität richtet.“, heißt es weiter.

Die Organisator*innen rund um Luis Dannewitz müssen bereits mit Gegenwind klarkommen: „Leider wird im Internet bereits massiv zu Gegenprotesten von Rechtsextremen aufgerufen. Für uns heißt es: JETZT ERST RECHT. Wir lassen uns davon nicht beirren oder einschüchtern. Es zählt jetzt umso mehr, dass uns viele Menschen bei dem Projekt unterstützen und begleiten.“

Der CSD hat seine Wurzeln in den Stonewall-Aufständen, die im Juni 1969 in der Christopher Street in New York City stattfanden. Während es in vielen Städten in Deutschland und auch in MV (Rostock, Schwerin, Greifswald, Neubrandenburg, Neustrelitz) bereits beinahe eine Tradition ist, dieses Zeichen für Unterstützung und Sichtbarkeit zu setzen, wurde ein solcher Tag, der für queere Menschen von immenser Bedeutung ist, in Wismar bisher noch nicht gefeiert. Das soll sich dieses Jahr ändern, genauer gesagt am 14.09. Weitere Informationen zum CSD erscheinen online auf Instagram unter „@csdwismar“.

Text/Bild: CSD Wismar