75. Tag der Befreiung Neubrandenburgs
Am 29. April 2020 jährt sich der Tag der Befreiung Neubrandenburgs zum 75. Mal. Aus diesen Anlass hat die „Fraueninitiative Neubrandenburg“ zum Gedenken am Gedenkort „Trauernde“ unweit des Regionalmuseums eingeladen.
Aufgrund der Corona-Pandemie wurde sich gegen eine größere Gedenkveranstaltung entschieden. „Der 75. Jahrestag der Befreiung ist uns trotzdem besonders wichtig. Deshalb werden wir individuell Blumen niederlegen und der Opfer gedenken. Auch in Zeiten wie diesen, wollen wir mit Respekt und Verantwortung sowie mit dem nötigen Abstand zueinander für unser aller Gesundheit derer gedenken, die in Zwangsarbeit getrieben wurden“, so die Initiatorinnen.
Dem Aufruf folgte auch Marcel Spittel, Vorsitzender des Vereins queerNB. „Es ist auch wichtig, an die verfolgten lesbischen Frauen zu gedenken, da deren besondere Schicksale in der Erinnerungskultur kaum vorkommen. Dabei ist bekannt, dass Homophobie in den Lagern weit verbreitet war. Davon betroffen waren nicht nur die Internierten sondern auch Aufseherinnen“, betont Spittel.
Der Gedenkort „Trauernde“ bezieht sich auf das Opfer von mehr als 6.000 Häftlingen des Konzentrationslagers Ravensbrück, die in den beiden Außenlagern des KZ Ravensbrück von 1942 bis 1945 als Zwangsarbeiterinnen Maschinenwaffen, Granaten, Flugantriebstechnik und Abwurfvorrichtungen für die deutschen Heinkel-Bomber herstellen mussten. Diese Frauen kamen aus fast allen von der Deutschen Wehrmacht besetzten Gebieten Europas. Die meisten kamen aus Polen und Frankreich sowie aus der ehemaligen Sowjetunion, vor allem dem Gebiet der heutigen Ukraine, aber auch aus Belgien, den Niederlanden, Österreich, Italien, Jugoslawien, der Slowakei, Tschechien, der Schweiz, Ungarn und Slowenien.