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An der Kirche St. Josef und St. Lukas hängt die Regenbogenflagge

Der Vorstand des Pfarrpastoralrates der katholischen Kirchengemeinde Sankt Lukas setzt gemeinsam mit dem Verein queerNB ein Zeichen für die Akzeptanz sexueller Vielfalt innerhalb der katholischen Kirche. Dazu wurde am Mittwoch eine Regenbogenflagge, als Symbol der LSBTIQ-Communitys, über dem Eingang der Kirche im Neubrandenburger Katharinenviertel aufgehängt.

Hintergrund dieser Aktion ist eine Stellungnahme der vatikanischen Glaubenskongregation vom 15. März. Darin verneint der Vatikan abermals die Möglichkeit, gleichgeschlechtlichen Paaren einen Segen zu erteilen. „Der Protest gegen diese Stellungnahme muss von innen kommen“, ist Marcel Spittel, Vorsitzender des Vereins queerNB (Foto rechts), überzeugt. Seit Mitte März haben deutschlandweit zahlreiche katholische Kirchen die Regenbogenflagge als Zeichen der Akzeptanz gehisst, u. a. auch am Kölner Dom. „Mir kam daraufhin schnell die Idee, sowas auch in Neubrandenburg anzuregen“, sagt Spittel weiter. Mit seiner Idee musste er bei den VertreterInnen der Pfarrei Sankt Lukas nicht viel Überzeugungsarbeit leisten. Das Verbot der Glaubenskongregation zur Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren kann nicht einfach stillschweigend akzeptiert werden, da sind sich Pastor Engelbert Petsch und die Vorstandsmitglieder des Pfarrpastoralrates Cornelia Darmann, Gabriele-Maria Kohl und Martina Krüger (Foto v.l.n.r.) einig: „Es muss damit aufgehört werden, Menschen die in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben auszugrenzen. Die Regenbogenfahne an unserer Kirche ist ein gutes Zeichen unserer Überzeugung ein Gesicht zu geben.“ Pastor Engelbert Petsch betont in seiner Stellungnahme: „Für mich ist Gott die Liebe. Für mich gibt es nur diese eine Liebe. Diese Liebe kann ich nicht einteilen in gut, in böse oder in gewollt bzw. in nicht gewollt.  Warum soll ich die Liebe von zwei Menschen bewerten? Warum soll die Liebe von zwei Menschen falsch sein? Warum darf ich Menschen in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft nicht segnen, die mich ehrlich darum bitten? 99 verschiedene Segnungen kennt das Benediktionale der katholischen Kirche. Menschen, Gebäude bis hin zu „jeglichen DINGEN“ darf ich im Auftrag der Kirche segnen, aber Menschen in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft darf ich nicht segnen. Es ist nicht mein Segen. Es ist nicht mein Zuspruch, sondern es ist der Zuspruch eines Gottes der die Liebe ist. Ein Gott der für alle Menschen – ohne Unterschied – da ist.“

Foto: Christoph Biallas

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