Knappheit der Blutreserven durch Covid-19: Diskriminierung beim Blutspenden stoppen!
Der DRK-Blutspendedienst tut es. Die Stadt Neubrandenburg tut es. Und auch die Bundesregierung tut es: „Alle gesunden Erwachsenen zwischen 18 und 72 Jahren (Erstspender bis 60 Jahre) werden aufgerufen, Blut zu spenden!“ Doch sind mit alle wirklich alle gemeint? Nein! Denn auch in der größten Not sind Spenden von vielen homo- und bisexuellen Männern nicht erwünscht.
Denn in Deutschland dürfen laut „Richtlinie zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten“ Männer, die Sex mit Männern haben erst dann Blut spenden, wenn sie eine zwölfmonatige Sex-Abstinenz nachweisen. Damit werden schwule und bisexuelle Männer grundsätzlich unter Generalverdacht gestellt. Egal ob sie wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn oder Neubrandenburgs OB Silvio Witt schon jahrelang verheiratet sind oder ein Sexleben wie der mittlerweile verstorbene Playboy-Gründer Hugh Hefner führen, der mit mehr als 1000 Frauen geschlafen haben will.
Die Beispiele machen deutlich: Für die Frage ob jemand Blutspenden darf oder nicht sollte alleine das individuelle sexuelles Risikoverhalten ausschlaggebend sein und nicht pauschal die sexuelle Orientierung. Um das zu ändern hat Andy Szabó, der Vorsitzende des Rostocker CSD-Vereins, eine Petition gestartet. Er verlangt: „Das Transfusionsgesetz muss geändert und die Diskriminierung abgeschafft werden, damit jeder gesunde Mensch in Deutschland, der helfen möchte, das auch darf.“
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Transgender sind auch ausgeschlossen, wenn die „Geschlechtsangleichung“ noch nicht abgeschlossen ist. Man redet auch nicht darüber. Es gibt ja so wenige trans in Deutschland.